Das Deutsche Studierendenwerk hat auf der Gebäudevorderseite einen Schriftzug mit dem alten Namen Deutsches Studentenwerk

Studierendenwerke stärken, Studierende fördern, Chancengleichheit realisieren

In Aktuelles STWe by ARGE Referent O. Kroll

Berlin, 4. Dezember 2024: Die 86. ordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Studierendenwerks (DSW) hat beschlossen:

Wir fordern die Länder auf, ihre Zuschüsse oder Finanzhilfen an die Studierendenwerke zu erhöhen, um die Folgen von Inflation und Preissteigerungen für sie und die Studierenden abzufedern und mehr Chancengleichheit auf dem Campus zu ermöglichen.

Die Studierendenwerke ermöglichen mit ihren Leistungen Bildung, Teilhabe und Chancengleichheit. Sie sind das soziale Fundament des deutschen Hochschulsystems. Dieses Fundament droht zu bröckeln, wenn die Länder ihre Studierendenwerke nicht endlich finanziell stärker unterstützen. Die Studierendenwerke benötigen dringend mehr staatliche Unterstützung – im Interesse der Studierenden, im Interesse von Teilhabe und mehr Chancengleichheit. Der Zugang zur Hochschulbildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.

Studierende finanzieren die Studierendenwerke überwiegend

Anders als bei den Hochschulen machen die staatlichen Zuschüsse der Länder nur einen kleineren Teil des Budgets der Studierendenwerke aus. Es sind ganz wesentlich die Studierenden, die die sozialen Angebote der Studierendenwerke finanzieren, zum einen durch die Umsatzerlöse insbesondere in den Mensen und Cafeterien sowie Mieteinnahmen in den Studierendenwohnheimen, zum anderen durch ihre Sozial- oder Studierendenwerksbeiträge.

Mehr finanzielle Unterstützung der Länder gefordert

Je geringer die staatliche Unterstützung durch die Länder ausfällt, desto mehr sind die Studierendenwerke gezwungen, ihre Versorgungsangebote über höhere Preise für Mensaverpflegung und Wohnheim-Mieten sowie höhere Studierendenwerksbeiträge zu finanzieren. Das geht zulasten der Studierenden, deren finanzielle und wirtschaftliche Lage ohnehin schon angespannt ist. Gemäß der 22. Sozialerhebung haben 34 Prozent der Studierenden weniger als 800 Euro im Monat zur Verfügung und lebt unter prekären Verhältnissen. Ihr Budget ist auf Kante genäht, und diese Naht droht zu platzen bei weiteren finanziellen Belastungen.

Wenn die Länder ihre Studierendenwerke nicht stärker finanziell unterstützen, drohen das politische Ziel von Chancengleichheit und die gesetzliche Grundversorgungsaufgabe der Studierendenwerke, alle Studierenden wirtschaftlich und sozial zu fördern, konterkariert zu werden.

Studierende brauchen sozial vertretbare Preise

Mehr staatliche Finanzierung der Länder durch Zuschüsse oder Finanzhilfen zum laufenden Betrieb sind unabdingbar, um ein flächendeckendes Angebot an allen Hochschulstandorten zu sozial vertretbaren Preisen zu gewährleisten – auch an Standorten, die nicht profitabel sein können. Als gemeinnützige, nicht profitorientierte Organisationen mit staatlichem Sozialauftrag sind einzig die Studierendenwerke in der Lage, eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten – wenn sie dabei vom Staat auskömmlich finanziert werden.

Wiederbelebung des Campus

Die Rolle der Studierendenwerke wird in Zukunft noch wichtiger. Gemeinsam mit den Hochschulen sind sie eine treibende Kraft bei der Wiederbelebung und Gestaltung des Campus‘ der Zukunft. Sie unterstützen die Hochschulen bei deren strategischen Zielen, zuvorderst zur Nachhaltigkeit.

Hochschulgastronomie gesellschaftliche Vorreiter

Gerade mit ihrer Hochschulgastronomie sind die Studierendenwerke, auch gemessen an den Standards in der Branche der Gemeinschaftsverpflegung, absolute Vorreiter in Fragen der Nachhaltigkeit. Dieser Vorbildrolle, auch für den klimaneutralen Campus der Zukunft, können und wollen die Studierendenwerke in Zukunft gerecht werden. Dies muss aber von den Ländern auch finanziell und politisch gefördert werden.

Weitere Forderungen des Deutschen Studierendenwerks e. V.:


Bildnachweis: Deutsches Studierendenwerk e. V.