Die NRW-Studentenwerke präsentieren Leistungsbilanz 2013
Die Hochschulen haben die Herausforderungen des doppelten Abiturjahrgangs hervorragend bewältigt. Dazu beigetragen hat ganz wesentlich die Arbeit der Studentenwerke, die am Mittwoch ihre Leistungsbilanz 2013 präsentieren.
Ministerin Schulze: „Moderne Dienstleister auf dem Campus“
Die zwölf Studentenwerke in NRW sind zuständig für die Studierenden an den staatlich finanzierten Hochschulen (mit Ausnahme der FernUniversität Hagen).
Hochschulgastronomie
In den Mensen, Cafeterien und Bistros – insgesamt sind es 210 Einrichtungen – wurden rund 18,7 Millionen Essen zu Preisen von 1,80 Euro bis 5,90 Euro verkauft. Rechtzeitig vor Beginn des Wintersemesters wurden neue Einrichtungen eröffnet und zahlreiche Ausbaumaßnahmen z. B. durch Anbauten, durch Erweiterungen der Ausgabetheken sowie des Sitzplatzangebotes ergriffen. Finanziert werden diese Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung von den Studentenwerken mit Unterstützung des Landes. Um mit der nach allen Prognosen weiter steigenden Studierendenzahl Schritt halten zu können, ist aber ein weiterer Ausbau der Gastronomieeinrichtungen dringend notwendig.
Jörg Lüken, stellvertretender Sprecher der Arbeitsgemeinschaft und Geschäftsführer des Akademischen Förderungswerks Bochum, begrüßt die Investitionen des Landes in Forschung und Lehre sowie in den aktuell versprochenen Ausbau der Masterstudiengänge ausdrücklich. Nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft wäre es aber ebenfalls sehr sinnvoll, wenn das Land ebenso den Ausbau der sozialen Infrastruktur der Studentenwerke fördert.
„Wir brauchen die Studentenwerke Tag für Tag an unseren Hochschulen. Die Studentenwerke betreiben Daseinsvorsorge und tragen entscheidend zu guten Studienbedingungen bei. Sie sind moderne Dienstleister für die soziale Infrastruktur auf dem Campus“, sagte Ministerin Schulze.
Wohnraum für Studierende
Derzeit gibt es in NRW 49.500 öffentlich geförderte Wohnplätze für Studierende. Davon unterhalten die Studentenwerke rund 38.000 Wohnplätze (77%). Die Durchschnittswarmmiete der Studentenwerke liegt bei 230,00 Euro und damit vielerorts unter dem Mietzinsniveau auf dem privaten Wohnungsmarkt.
Besonders angespannt war die Wohnsituation im Herbst 2013 an den Standorten in Aachen, Köln, Münster, Siegen und Paderborn. „Die große Nachfrage nach hochschulnahem und insbesondere bezahlbarem Wohnraum wird in den nächsten 5 Jahren in NRW nicht abreißen. In Anbetracht dessen müssten für diesen Zeitraum rund 5.000 Plätze zusätzlich geschaffen werden. Außerdem besteht ein Bedarf an Wohnraum zur kurzfristigen Unterbringung von Studierenden und Gästen der Hochschule in Boardinghäusern, Hostels oder Gästehäusern“, so Detlef Rujanski, Geschäftsführer des Studentenwerks Siegen.
Die Arbeitsgemeinschaft bedankt sich ausdrücklich für das gemeinsame Engagement des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr und des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW für den studentischen Wohnungsbau. Im Zeitraum von 2013 bis 2017 stehen für die Förderung studentischen Wohnraums im Wohnraumförderungsprogramm jährlich 50 Millionen Euro zur Verfügung, die zu vergünstigten Darlehensbedingungen vergeben werden können.
Derzeit laufen sehr konkrete Projektberatungen und -entwicklungen u.a. in Aachen, Essen, Jülich, Lippstadt. In Vorbereitung sind auch weitere Projekte in Bielefeld, Bonn, Münster und Siegen.
Studienfinanzierung
„85 % der Studierenden in NRW (87 % im Bundesgebiet) werden von ihren Eltern durchschnittlich mit rund 474,00 Euro pro Monat finanziell unterstützt. 68 % der Studierenden tragen neben ihrem Studium selbst zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes mit eigenem Verdienst bei; im Durchschnitt sind es 362,00 Euro monatlich“, informiert Helga Fels, Referentin der Arbeitsgemeinschaft.
Von großer Bedeutung ist auch die Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Dank der im Frühjahr 2013 bewilligten Mittel des Landes konnten die Studentenwerke 27 zusätzliche Stellen für die Antragsbearbeitung besetzen.
Im Berichtsjahr wurden landesweit 130.389 BAföG-Anträge in den Ämtern für Ausbildungsförderung gestellt; monatlich wurden durchschnittlich 88.728 Studierende nach dem BAföG gefördert.
Insgesamt wurden mehr als 500 Millionen Euro BAföG-Fördermittel ausgezahlt. Rund 18 % der Studierenden in NRW wurden nach dem BAföG gefördert, d. h. fast jede/r fünfte Studierende in NRW erhält BAföG-Leistungen. Die durchschnittliche monatliche Förderleistung beläuft sich auf 431,00 Euro.
„Eine sichere Studienfinanzierung ist wichtig für die Studienplanung und den Studienerfolg“, so Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. „Deshalb haben wir im vergangenen Jahr die Mittel für die BAföG-Ämter bei den Studentenwerken um 25% auf 19 Millionen Euro erhöht.“
Darlehenskasse NRW e. V. (Daka)
Mit besonderem Stolz berichtet Detlef Rujanski, Geschäftsführer des Studentenwerks Siegen und Mitglied des Vorstands Darlehenskasse NRW, dass im letzten Jahr zusätzlich 832 bedürftige Studierende – bei Gestellung einer Bürgin/eines Bürgen – mit insgesamt 4,5 Mio. Euro zinslosen Darlehen der von den 12 Studentenwerken gegründeten Darlehenskasse finanziell unterstützt werden konnten.
Kinderbetreuung
Die Studentenwerke betreiben 29 Kindertagesstätten an 16 Hochschulstandorten mit über 1.450 Kindertagesplätzen für Kinder von Studierenden. „Vergleichsweise seltener unterbrechen Studierende in NRW ihr Studium aufgrund von Kindererziehung (6 % vs. 15 % Bund). Hier zeigt sich, dass sich die Anstrengungen der nordrhein-westfälischen Studentenwerke beim Ausbau der Betreuungsangebote in ihren Kindertages-stätten gelohnt haben“, meint Detlef Rujanski.
Zum Download:
Leistungsbilanz der Studentenwerke NRW 2013 (4.5 MB) – nicht barrierefrei
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Olaf Kroll
Referent der Arbeitsgemeinschaft Studierendenwerke NRW
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